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Schweißerhandschuhe für Profi-Schweißer

HASE Schweißerhandschuhe Kairo II aus Rindspalt-/ Rindnarbenleder, Größe 10HASE Schweißerhandschuhe Kairo II aus Rindspalt-/ Rindnarbenleder, Größe 10
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Aufgabe und Grobeinteilung von Schweißerhandschuhen

Im Metallbau werden verschiedene Bauteile wie Stahlträger, Bleche, Rohre und Schienen miteinander verschweißt. Dies stellt große Anforderung an Berufsbekleidung, Fuß-, Kopf- und Atemschutz Saweldo.de bietet das komplette Programm rund um den schweißtechnischen Arbeitsschutz an.

Eine besondere Rolle kommt dabei den Schweißerhandschuhen zu. Sie bieten hauptsächlich Schutz vor thermischen Gefahren aufgrund von Hitzestrahlung, Funkenflug und Schweißspritzern. Gleichzeitig sind ein möglichst großer Tragekomfort und Fingerspitzengefühl von entscheidender Bedeutung für ein ermüdungsfreies, präzises Arbeiten.

Um die Eignung der Schweißerhandschuhe für den Einsatzzweck bewerten zu können, sind diese nach Leistungsklasse gekennzeichnet. Sie werden für den mechanischen Schutz nach EN388 ermittelt, den thermischen Schutz definiert EN 407. Eine grobe anwendungsorientierte Einteilung nimmt EN 12477 mit den beiden Typen A und B vor.

Bei der Erfüllung des komplexen Anforderungsprofils an Flexibilität und robustem Schutz spielt die richtige Kombination der verwendeten Materialien eine große Rolle. Vor allem Leder unterschiedlichster Art und Verarbeitung stellt hier einen hervorragenden Werkstoff dar.

Was zeichnet einen qualitativ hochwertigen Schweißerhandschuh aus?

Um die vielfältigen Anforderungen bestmöglich zu erfüllen, ist eine optimale Kombination der einzelnen Materialien notwendig. Dabei handelt es sich hauptsächlich um unterschiedliche Lederarten. Bei uns finden sie eine große Auswahl an Handschutz jeglicher Art.

Finger und Handfläche

Ein hoher Tragekomfort und eine präzise Handhabung des WIG-Brenners wird entscheidend durch das Material im Finger- und Handflächenbereich beeinflusst. Hier zeichnen sich besonders Narbenleder aus. Es bietet eine angenehme Haptik und ein gutes Fingerspitzengefühl bei gleichzeitigem mechanischem und thermischem Schutz. Wird mit größerer Leistung geschweißt, empfiehlt sich eine Verstärkung des gesamten Zeigefingers, der durch das Führen des MIG/MAG-Brenners höheren Temperaturen ausgesetzt ist.

Handrücken und Stulpen.

Im Handrücken- und Stulpenbereich wird häufig Spaltleder verwendet. Dieses schützt gegen thermische Einflüsse wie Funkenflug, Schweißperlen und Hitze sowie vor mechanischen Verletzungen Gleichzeitig bietet es hinsichtlich Haptik sowie Elastizität ein angenehmes Tragegefühl. Für das Schweißen mit größeren Brennerleistungen kommt besonders hitzebeständiges Sebatanleder oder Leder mit Aluminisierung zur Anwendung, welche die Hitze reflektiert.

Nähte

Die Nähte sorgen für den Zusammenhalt des Handschuhs. Sie müssen nach EN407, Leistungsstufe A mindestens einer Brandzeit von 15 Sekunden standhalten, ohne sich dabei aufzulösen. Bei besonders thermisch beanspruchten Schweißerhandschuhen kommt hier Kevlar zum Einsatz.

Wie werden Schweißerhandschuhe gekennzeichnet?

Wie lässt sich ein qualitativ hochwertiger Schweißerhandschuh erkennen?

Schweißerhandschuhe werde nach EN ISO 21420 mit den notwendigen Kennzeichnungen versehen. Dabei handelt es sich um allgemeine Angaben wie

  • Hersteller/Handelsmarke/ Produktname
  • Artikelnummer
  • Größe
  • CE-Kennzeichnung/ Zertifikate/Qualitätssigel
  • Piktogramme und Leistungsstufen

Grobeinteilung von Schweißerhandschuhen nach EN 12477

Die in EN 12477 vorgenommene Einteilung untergliedert Schweißerhandschuhe grundlegend in zwei Ausführungen. Zum einen den robusteren Typ A mit höheren Anforderungen an die mindestens erreichte Schutzklasse. Er eignet sich bevorzugt für gröbere MIG/MAG-Schweißarbeiten, die geringere Anforderungen an die Brennerführung stellen sowie zum Elektrodenschweißen. Typ B bietet eine hohe Fingerbeweglichkeit und damit eine präzisere Handhabung des Brenners, wie sie beim WIG-Schweißen benötigt wird. Die zu erreichenden Mindestleistungsstufen sind aufgrund des feineren Materials (hauptsächlich Nappa- oder Narbenleder) entsprechend geringer.

    Mindestleistungsstufe
Anforderung EN-Norm Typ A Typ B
Abriebfestigkeit 388 2 1
Schnittfestigkeit 388 1 1
Weiterreißfestigkeit 388 2 1
Durchstichfestigkeit 388 2 1
Brennverhalten 407 3 2
Kontaktwärme 407 1 1
Konvektionswärme 407 2 -
Kleine Metallspritzer 407 3 2
Fingerbeweglichkeit 420 1 4

EN 388: Anforderungen gegen mechanische Risiken

Die Schutzwirkung vor mechanischen Gefahren wird anhand mehrerer, spezifischer Testverfahren ermittelt. Diese sind in Norm EN 388 aufgeführt. Im Resultat geben die in den einzelnen Kategorien erreichten Werte Auskunft über die Leistungsfähigkeit des Handschuhe.

A- Abriebfestigkeit: Level 1-4

Der Textilwerkstoff des Handschuh wird einem Schleiftest ausgesetzt. Es wird die Anzahl der Schleifzyklen bis zum Durchreiben des Materials ermittelt. In Abhängigkeit der Dicke und Beschichtung ergibt sich daraus ein entsprechende Abriebfestigkeit.

B- Schnittfestigkeit mit abrollender Klinge (Coupe-Test): Level 1-5

Bei diesem Test überrollt eine scheibenförmige Klinge (ähnlich zu einem Pizzaschneider) das Material. Die Schnittfestigkeit ergibt sich aus der Betrachtung der benötigten Zyklen bis zum Durchschneiden sowie der Abnutzung der verwendeten Klinge.

C- Weiterreißfestigkeit: Level 1-4

Das Handschuhmaterial wird einem Zugversuch unterworfen. Dabei erfolgt das Erfassen der für eine definierte Risslänge benötigten Kraft. Je höher diese ist, desto reißfester ist der Handschuh.

D- Durchstichfestigkeit: Level 1-4

Der Handschuh wird im Test mit einem definierten Stahlstift durchstochen. Dabei erfolgt die Messung der benötigten Kraft. Je größer diese ist, desto größer ist die Durchstichfestigkeit.

E- Schnittfestigkeit: Level A-F

Hier wird die Probe mehrmals hintereinander mit jeweils neuer Klinge und zunehmendem Druck stoßartig beaufschlagt, indem ein gerade gezogener, definierter Schnitt erfolgt. Versagt das Material vor Erreichen der höchsten Teststufe, gibt der benötigte Druck Auskunft über die Schnittfestigkeit.

F- Stoßeinwirkungsschutz: P = bestanden

Eine definierte Masse fällt hierbei aus einer festgelegten Höhe auf den Handschuh. An diesem erfolgt die Messung der Kraft, welche aus dem aufgenommenen Stoß resultiert.

EN 407 Anforderungen gegen thermische Risiken

Bei Schweißerhandschuhen stellt der Schutz vor Hitze neben dem Schutz vor mechanischen Gefahren eine wesentliche Anforderung dar. In welchem Umfang dieser besteht, wir anhand klar definierter Tests ermittelt. Die jeweils erreichten Werte in den Leistungsklassen kennzeichnen den Schweißerhandschuh.

A- Brennverhalten: Level 1-4

Der Schweißerhandschuh wird einer Flamme ausgesetzt. Dabei müssen seine Nähte für eine Dauer von mindestens 15 Sekunden Stand halten. Zudem wird gemessen, wie lange der Handschuh nach Entfernen der Flamme weiter glimmt bzw. brennt. Je kürzer dies der Fall ist, desto besser ist das Brennverhalten.

B- Kontaktwärme: Level 1-4

Die Messung der Temperatur erfolgt bei diesem Test im Handschuh. Bei einer Außentemperatur zwischen 100°C und 500°C darf diese für mindestens 15 Sekunden den Wert von 10 °C nicht überschreiten. Je höher die dabei mögliche Außentemperatur ist, desto höher die Leistungsstufe.

C- Konvektive Wärme: Level 1-4

Der Schweißerhandschuh wird unter definierten Bedingungen einer Gasflamme ausgesetzt. Je länger es dauert, bis sich dessen Innenseite um 24°C erwärmt, desto größer ist der Schutz gegen konvektive Wärme.

D- Strahlungswärme: Level 1-4

Der Schweißerhandschuh wird unter definierten Bedingungen einem Gasheizgerät ausgesetzt. Je mehr Zeit vergeht, bis sich dessen Innenseite um 24°C erwärmt, desto größer ist die Abschirmung gegen Strahlungswärme.

E- Kleine Spritzer geschmolzenen Metalls: Level 1-4

Um zu ermitteln, welchen Schutz der Handschuh vor heißen Metallspritzern bietet, wird dieser mit kleinen Tropfen Metallschmelze beträufelt. Die erreichte Schutzklasse ist umso größer, je mehr davon für eine innenseitige Temperaturerhöhung von 40°C benötigt werden.

F- Große Mengen flüssigen Metalls: Level 1-4

Auf der Innenseite des Testhandschuhs ist eine PVC-Folie angebracht. Die Menge des flüssigen Metalls, das zur Beschädigung der Folie notwendig ist, stellt ein Maß für die in dieser Kategorie erreichte Schutzleistung dar.

EN 420 Allgemeine Anforderungen

Diese Norm legt allgemeine Anforderungen an die Gestaltung von Handschuhen. Diese beinhalten unter anderem:

  • Gestaltungsgrundsätze und Handschuhkonfektionierung
  • Wasser- und Wasserdampfdurchlässigkeit
  • Unschädlichkeit von Schutzhandschuhen
  • Größe
  • Komfort
  • Beweglichkeit
  • Kennzeichnung
  • Herstellerangaben
  • Angaben zur Reinigung

Welche Lederarten kommen bei Schweißerhandschuhen zum Einsatz?

Der wichtigste Rohstoff für Schweißerhandschuhe ist nach wie vor Leder. Dieses kommt spezifisch nach Anforderung in unterschiedlichen Ausführungen zum Einsatz.

Vollleder

Breite Anwendung findet Rindleder. Eine Ausführung ist hier das sogenannte Vollleder, welches von der Fleischseite auf die gewünschte Dicke gebracht wird. Die Narbenseite erfährt dabei nur eine geringfügige Bearbeitung, die Oberfläche ist robust, glatt und wasser- sowie schnittfest. Zudem bietet das Material Schutz gegen kurzzeitigen Kontakt mit heißen Oberflächen.

Spaltleder

Des Weiteren kommt Spaltleder zum Einsatz, welches durch das Aufspalten der Rinderhaut gewonnen wird. Bei dicken Häuten entstehen so die drei Arten Fleisch-, Kern-, und Narbenleder. Dabei zeichnet sich vor allem das besonders robuste Kernspaltleder aus. Es weist eine faserige Struktur auf und bietet dabei einen guten mechanischen Schutz gegen Schnitt- und Schürfwunden.

Sebatanleder

Im thermisch besonders beanspruchten Bereich wird bei qualitativ hochwertigen Schweißerhandschuhen Sebatanleder verwendet. Dabei handelt es sich um Rindspaltleder, das durch Chromgerben seine besondere Hitzebeständigkeit erhält und oberhalb 100°C formstabil bleibt. Zusätzlicher Schutz gegen hohe Wärmestrahlung wird durch eine reflektierende Aluminiumbeschichtung erreicht.

Nappaleder

Besonders geschmeidige Lederarten kommen überall dort zum Einsatz, wo es auf ein feines Fingerspitzengefühlt ankommt. Dies ist beispielsweise bei filigranen WIG- Schweißnähten der Fall. Bewährt haben sich hier die weichen Rinds-, Ziegen- und Schafsnappaleder. Sie schmiegen sich sehr gut an die Finger an, bieten ausreichenden Schutz und ermöglichen eine gute, rutschfeste Haptik. Dies ermöglicht ein präzises Führen des Brenners.

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